Aktuelle Gaspreissituation im Q1-2023
a.en beschafft das Gas - im Rahmen einer definierten Beschaffungsstrategie gemeinsam mit weiteren Gasversorgern - in mehreren Tranchen zeitlich versetzt, grösstenteils weit im Voraus.
Sinkende Gaspreise an den Handelspunkten
Die Gaspreise sind wegen des Kriegs in der Ukraine und der befürchteten Energiemangellage für den Winter 2022-23 im letzten Jahr explosionsartig angestiegen. Ab Jahresende 2022 sind die Gaspreise an den internationalen Handelsplätzen deutlich gesunken; und zwar auf den niedrigsten Stand seit Kriegsbeginn, aber immer noch deutlich über dem Niveau der Vorjahre. Der Grund dafür waren die geringere Nachfrage seitens Industrie, der deutlich geringere Bedarf zum Heizen aufgrund der milden Witterung, der geringere Bedarf von Gas zur Stromproduktion in Deutschland sowie die Wirkung der Sparappelle (inkl. des Umstiegs von Gas auf Öl bei Zweistoffanlagen).
Weshalb sinken die Gaspreise bei a.en nicht?
a.en beschafft das Gas für ihre Kundinnen und Kunden der Basisversorgung gemeinsam mit weiteren Gasversorgungen aus dem Mittelland im Rahmen einer definierten Beschaffungsstrategie, welche auch der befürchteten Mangellage für den Winter 2022-23 Rechnung trägt. Dabei wird der grösste Teil des voraussichtlichen Gasbedarfs in mehreren Tranchen, zeitlich versetzt und im Voraus beschafft. Das dient der Versorgungssicherheit sowie der Absicherung vor noch grösseren Preissprüngen. Das Gas wurde dadurch zu deutlich höheren Preisen am Terminmarkt beschafft, als es im Moment am Spotmarkt zu haben ist. Zudem musste a.en gemäss Bundesverordnung grössere Gasmengen physisch im Ausland einspeichern, was zu weiteren Kosten geführt hat.
Deshalb wirken sich die momentan günstigeren Marktpreise noch nicht auf die Gaspreise der a.en aus. Diese Wechselwirkung käme auch bei am Markt wieder steigenden Preisen zum Tragen. Aufgrund der heute bekannten Preise und Entwicklungen kann mit einer leichten Gaspreissenkung per 1. April 2023 gerechnet werden.
Das sagt der Preisüberwacher
Viele Haushalte und auch die Industrie müssen sich längerfristig auf höhere Gaspreise einstellen. Trotzdem stellt sich die Frage: Haben die Schweizer Gasversorger die Preise allenfalls übermässig erhöht? Der Preisüberwacher Stefan Meierhans hat verschiedene Tariferhöhungen geprüft und kommt zum Schluss, dass die Gaspreise okay seien: "Bis jetzt ist sogar fast das Gegenteil der Fall." Meierhans sagt weiter: "Vielerorts wurden die Reserven eingesetzt (oder Unterdeckung angehäuft), um die Gaspreissteigerungen zu dämpfen. Es wurden keine übermässigen Gewinne realisiert oder sogar darauf verzichtet."
Quelle: SRF 1, 9.12.2022